Die Selbstvermesser

Die Selbstvermesser kommen: Mit Sensoren und Smartphone-Apps erfassen immer mehr Menschen ihren Blutdruck, ihr Bewegungsverhalten oder ihre Stimmung – und verbreiten diese persönlichen Daten auf sozialen Plattformen im Internet. erschienen in bild der wissenschaft, 10-2013 unter dem Titel: Blutdruck statt Briefmarken MIT 17 JAHREN begann Benedikt Schaumann regelmäßig zu laufen. Er meldete sich beim Internet-Dienst „dailymile“ an. Jeden zweiten Abend tippte … Weiterlesen

Risikoforschung: Die düstere Brille

Die Katastrophe blieb aus — bei Vulkanasche, Schweinegrippe und BSE. Auch die Folgen des Ölunglücks im Golf von Mexiko sind weniger schlimm als befürchtet. Die Gesellschaft muss lernen, mit Risiken gelassener umzugehen.

erschienen in bild der wissenschaft 11/2010

BEREIT FÜR EINEN KLEINEN Selbsttest? Dafür ist es zunächst nötig, sich zu erinnern: In den 1990er-Jahren stellten Wissenschaftler und britische Behörden öffentlich einen Zusammenhang zwischen der Rinderseuche BSE und einer neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJK) her, die für Menschen tödlich verläuft. Im November 2000 wurde erstmals BSE bei einer in Deutschland geborenen Kuh festgestellt. Daraufhin schrieb die Bundesregierung flächendeckende BSE-Tests zunächst für geschlachtete Rinder vor, die älter waren als 30 Monate, und verbot die Verfütterung von Tiermehl. Trotzdem traute sich kaum noch jemand, Rindfleisch zu essen – viele Bauern standen vor dem Ruin. Am 9. Januar 2001 traten die Bundesgesundheitsministerin und der Bundeslandwirtschaftsminister zurück.
Was glauben Sie, woran mehr Europäer in den letzten 25 Jahren starben: an der neuen CJK-Variante oder am Trinken von Öl, das als Brennstoff für Zierlampen verwendet wird? Die Antwort: vCJK ist für rund 200 Tote verantwortlich, Lampenöl aber immerhin auch für rund 140. Kleinkinder trinken das Öl, wenn es im Haushalt herumsteht – überwiegend, weil sie es wegen Farbe und Geruch für einen Saft halten. Betrachtet man nur Deutschland, fällt die Bilanz sogar umgekehrt aus: Bis heute sind hierzulande keine vCJK-Toten, wohl aber fünf tödliche Lampenöl-Vergiftungen dokumentiert.

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Lernen für die nächste Seuche

Wer vor künftigen Pandemien gewappnet sein will, muss die Fehler analysieren, die beim Schweinegrippe-Alarm gemacht wurden. Erschienen in: bild der wissenschaft 4/2010 Oktober 2009. Die Niedersächsische Gesellschaft für Impfwesen und Infektionsschutz veröffentlicht eine Pressemitteilung zur Schweinegrippe: „Auch bei einem milden Verlauf ist in dem kommenden Herbst und Winter mit 25.000 bis 35.000 Toten in Deutschland zu rechnen. … Weiterlesen

Wer soll überleben?

Effizienz und Gerechtigkeit sind im Gesundheitswesen immer weniger vereinbar. Es wächst der Druck, nach „rationalen“ Regeln über Leben und Tod zu entscheiden. Bei industriellen Großunfällen, Naturkatastrophen und im Krieg gelten in der Medizin besondere Regeln. Deren erklärtes Ziel: mit den beschränkten zur Verfügung stehenden Mitteln soll das Leben möglichst vieler Menschen erhalten werden. Dazu helfen … Weiterlesen

Das dritte Auge des Arztes

„Da müssen wir eine CT machen“ — inzwischen ein alltäglicher Satz beim Arztbesuch. Tomographische Verfahren liefern immer detailliertere Bilder von Organen, Knochen oder Blutgefäßen, doch ihr Einsatz hat auch Schattenseiten. Sie wollen den ganzen Artikel über Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) lesen? Nur einmal müssen Sie klicken… Erschienen in: bild der wissenschaft 11/2005

Gefahr für die Männlichkeit

Erschienen in bild der wissenschaft 1/1999. Hier als  PDF zum Herunterladen: 1999_bdw_Maennlichkeit

Macht Radfahren impotent? Ein amerikanischer Spezialist behauptet, durchschnittlich sechs Patienten pro Woche zu haben, deren Erektionsstörungen die Folge vom Druck eines Fahrradsattels sind.

Irwin Goldstein spricht vom Radfahren in dem gleichen Tonfall, den andere Mediziner für das Rauchen reserviert haben – so berichteten die Journalisten des amerikanischen Radfahrer Magazins „Bicycling“, nachdem sie vor gut einem Jahr mit ihm zusammentrafen. Der Inhalt seiner Worte entsprach dem Ton: Kein Mann sollte radfahren, eröffnete der Professor vom Boston Medical Center den entsetzten Reportern. Denn es könne dazu führen, daß er keine ausreichende Erektion mehr bekäme. Das Echo in den US-Medien war laut. Doch Goldstein zog deswegen nicht den Kopf ein. Er blieb bei seiner Botschaft. Und jetzt legt er sogar noch einen weiteren Scheit ins Feuer: „Je mehr wir den Zusammenhang zwischen erektiler Fehlfunktion und Radfahren erforschen, umso mehr erkennen wir, wie weit verbreitet Impotenz durch Radfahren wirklich ist.“ Schuld soll der Sattel sein. Er drückt, so Goldstein, auf den Damm des Fahrers – die Körperregion zwischen After und Hoden. Dort aber verlaufen sowohl die Adern, durch die der Schwellkörper des Penis mit Blut versorgt wird, als auch die Nerven, die die Erektion auslösen. Während beim normalen Sitzen auf einem Stuhl das Körpergewicht auf den Sitzknochen liegt, sei es beim Fahrradfahrer auf die Region dazwischen verlagert, also auf die Mitte des Beckens.

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