Ein Paradies für Gamer

Willkommen in der virtuellen Welt: Experten des Jülich Supercomputer Centre ermöglichen es, dass man in die Ergebnisse von wissenschaftlichen Simulationen eintauchen kann wie in die virtuelle 3D-Umgebung eines Computerspiels.

Für manchen Computerspieler käme es dem Paradies wohl recht nahe: das Büro von Jens Henrik Göbbert. Dort steht die perfekte Grundausstattung für Virtual Reality (VR): vom leistungsstarken Computer über eine moderne VR-Brille bis hin zum stabförmigen Steuerungsgerät, dem Controller – kurzum die nächste Stufe auf dem Spielemarkt, in der die Spieler nahezu lebensechte Welten erkunden. Wer Göbbert besucht, darf sich die klobige Brille aufsetzen, den Controller in die Hand nehmen und in eine andere Sphäre eintauchen: Ein Schritt nach vorne im Büro ist ein Schritt vorwärts in einem Kosmos voller glitzernder kleiner Tröpfchen. Dreht Göbberts Besucher den Kopf nach links, sieht er einen silbrigen Flüssigkeitsstrahl. Ein Knopfdruck auf dem Controller und schon zoomt der Strahl heran. Computerspiel-Entspannung für Wissenschaftler und Gäste des Forschungszentrums?

Selbstverständlich nicht. Göbbert gehört zum Team „Visualisierung“ des Jülich Supercomputer Centre (JSC). Er arbeitet daran, wissenschaftliche Simulationen sichtbar zu machen. Forscher aus unterschiedlichen Fachgebieten wenden sich an ihn, um ihre Ergebnisse zu visualisieren oder sie in der virtuellen Realität genauer zu analysieren. Bei den Tröpfchen und der Flüssigkeit handelt es sich beispielsweise um Kraftstoff, den eine Düse in den Motor einspritzt. Diesen Prozess wollen Forscher des Instituts für Technische Verbrennung der RWTH Aachen verbessern.  Eine Herausforderung sind etwa die gigantischen Datenberge, die bei der Simulation des Einspritzvorgangs anfallen. Göbbert und seine Kollegen arbeiten an Methoden, die die Daten für die jeweilige Visualisierung direkt aus der Simulation herausziehen: Die Bilder oder die VR-Welt sollen künftig „live“ entstehen, während der Supercomputer rechnet,– ohne dass die Daten wie sonst üblich zuvor gespeichert wurden.

Neugierig geworden? Mehr finden Sie in der elektronischen Ausgabe der effzett 1-2018.

Alternativ können Sie die Printversion des Magazin aus dem Forschungszentrum Jülich hier herunterladen. 

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