Motoren, Material und Moleküle

Saubere und sparsame Motoren – nur eine Sache für Maschinenbauer und Fahrzeugtechniker? Nein, auch die chemische Forschung mischt kräftig mit.

Erschienen in: bild der wissenschaft plus 6/2007

Ein Gemisch aus brennbarem Gas und Luft schießt in den Raum. Dort wird es entzündet – und dehnt sich schlagartig aus. Doch die entstehende Druckwelle zerstört den Raum nicht: Eine der Seitenwände ist beweglich und wird ein Stück weit fortgeschoben, wobei sich der Raum vergrößert. Danach kehrt die Wand in ihre Ausgangsposition zurück.

Kenner ahnen sofort: Die Rede ist von einem Motor. Der Raum heißt Zylinder, die bewegliche Seitenwand Kolben. Eine metallische Konstruktion, der Pleuel, setzt das Gleiten des Kolbens in die Drehung der Kurbelwelle um. Diese Rotation wird auf die Räder übertragen: Schon rollt das Auto. Und zwar nach einem Prinzip, das schon das Gefährt der Erfindergattin Berta Benz antrieb, als sie 1888 zur ersten Langstreckenfahrt der Automobilgeschichte – 100 Kilometer – aufbrach. Seitdem wurde die Technik des Verbrennungsmotors immer weiter verfeinert. „Die Alternative zum heutigen Benzinmotor ist, auch wenn es langweilig klingt, ein besserer Benzinmotor“, sagte 2003 der damalige VW-Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder.

Sein Spruch wird, wie es scheint, trotz Alternativen wie Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb noch einige Jahre seine Gültigkeit behalten. In den Anfangstagen des Automobils ging es den Tüftlern noch darum, dass nicht – wie bei der Fahrt von Berta Benz – an jeder Steigung die Söhne schieben mussten. Heute erwartet die Gesellschaft weit mehr von der Fahrzeugbranche als nur ein ständiges Plus an Leistung und Zuverlässigkeit – mit Recht. So dürfen Autos in der gesamten EU seit 1992 nicht mehr unbegrenzt gesundheitsgefährdende und umweltbelastende Schadstoffe in die Luft pusten.

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